Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
RSS-Feed   Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Streuobst - der zweite Streich in Espenau

Im vergangenen Winter wurden ausgewählte Streuobstflächen im Rahmen des GAK-Projektes „Biotopverbund Espenau und Immenhausen“ das erste Mal geschnitten. Nun hat die zweite Schnittsaison gestartet. Die Bäume werden über drei Jahre in Folge geschnitten und somit langsam instandgesetzt. Wer in den vergangenen Wochen z.B. an der großen Streuobstwiese an der Freizeitanlage „Zum Steinbruch“ entlang gegangen ist, konnte immer wieder zwei Obstbaumwarte hoch oben in den Baumkronen umherturnen sehen.

 Abbildung 1: Obstbaumwart Görlitz hoch oben im dichten Astgeflecht, Foto: LPV Landkreis Kassel e.V., 21.11.2024 Abbildung 1: Obstbaumwart Görlitz hoch oben im dichten Astgeflecht, Foto: LPV Landkreis Kassel e.V., 21.11.2024

 

Eine Verjüngung der Streuobstbestände kann zum einen durch Schnitt der bestehenden Bäume erreicht werden, da diese dadurch wieder zum Neutrieb angeregt werden, zum anderen können Lücken durch Nachpflanzungen ergänzt werden. So wurden in den zwei Wochen vor Weihnachten insgesamt 35 neue Kern- und Steinobstbäume auf Streuobstflächen in der Gemarkung Hohenkirchen gepflanzt. Ausgewählt wurden alte, robuste Streuobstsorten, wie z.B. der Winterglockenapfel, welcher eine besonders lange Lagerfähigkeit besitzt, die Lippoldsberger Tiefenblüte (Hessische Lokalsorte 2020), die Birne Gräfin von Paris, aber auch Steinobst wie die Große Grüne Reneklode oder die Rudolfspflaume. Damit die jungen Obstbäume gegen die weidenden Schafe eine Chance haben, erhielten sie einen Verbissschutz aus stabilen Pfosten und Drahtgeflecht. Jetzt hoffen wir auf ein gutes Anwachsen.

Und auch Studierende der Uni Kassel beschäftigen sich in diesem Semester mit dem Thema Streuobst und haben in einer Exkursion Flächen des Projektes in Espenau besichtigt. Hier konnten die Studierenden Obstbäume bestimmen, die Erfassung üben und Einiges über die vergangene und heutige Nutzung der Streuobstbestände erfahren.

 Abbildung 2: Streuobstexkursion mit Studierenden der Uni Kassel, Foto: Markus Leibenath, 31.10.2024 Abbildung 2: Streuobstexkursion mit Studierenden der Uni Kassel, Foto: Markus Leibenath, 31.10.2024

 

Das GAK-Projekt in Espenau beschränkt sich nicht nur auf das Streuobst. Sicherlich hat sich schon der Eine oder die Andere gefragt, was mit der Hecke am Obervellmarer Weg und auf den Kannsteinen in jeweils zwei Abschnitten passiert ist. Die Hecke wurde „Auf-den-Stock“ gesetzt, was in den nächsten zwei Wintern in weiteren Abschnitten fortgeführt wird, um eine sukzessive, strukturreiche Verjüngung zu erhalten. Es ist ein „Rückschnitt für den Fortschnitt“. Wird eine Hecke abschnittsweise „Auf-den-Stock“ gesetzt, wächst sie besonders dicht nach. So bleiben die wichtigsten Eigenschaften in den untersten 1,5 Metern der Hecke für z.B. Vogel-Lebensräume bestehen. Eine regelmäßige Verjüngung der Heckenvegetation bietet durch die dichter nachwachsende Vegetation bessere Versteck-, Brut- und Nahrungshabitate für beispielsweise Rebhuhn, Rotkehlchen, Goldammer, Neuntöter, Mönchsgrasmücke und Heckenbraunelle.

 

Gefördert wird das Projekt im Rahmen der GAK (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“), welche durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie das Land Hessen finanziert wird. Die Projektkoordination liegt beim Landschaftspflegeverband Landkreis Kassel e.V.

 

Vielen Dank und eine schöne Weihnachtszeit an alle Projektbeteiligten, aus dem kommunalen, landwirtschaftlichen und naturschutzfachlichen Bereich!

Weitere Informationen